Jetzt sieht man sie wieder, die Veronikas, wie sie auf den Feldern stehen und mit verzückten Gesichtern den Stangen beim Wachsen zusehen... Und das gleiche Bild auf den Märkten: Wie sie mit Kennerblick und genüsslich die Stangen nach Größe, Wuchs und Farbe prüfen. Es ist jedes Frühjahr das Gleiche und wurde von den Comedian Harmonists so trefflich besungen: "Veronika, der Lenz ist da, die Mädchen singen tralala. Die ganze Welt ist wie verhext, Veronika, der Spargel wächst!" Wobei ich, wenn ich ehrlich bin, den Spargel doch für etwas überbewertet halte. Es ist halt eben dieses Drumherum, der Frühling und die Frühlingsgefühle, das ist einfach schön, oder? Als Kind mochte ich Spargel sogar überhaupt nicht, schon wegen der altdeutschen Zeremonie beim Essen daheim: Man hob die Stange an ihrem Ende mit den Fingern hoch und ließ sie, genüsslich kauend im Schlund verschwinden. Messer und Gabel verboten! Dann läuft einem die warme Butter, die vorher über die Stangen gegossen wurde, am Kinn herunter - und die schlotzenden Geräusche: Nein, ich fand das nicht schön, ich war schon immer ein Ästhet.
Ich danke Ihnen für den Beifall.
Zu Hause schälte ich den Spargel, schnitt die Enden ab, diese Reste kamen in einen Topf (Foto) und wurden langsam aufgekocht mit Salz und Zitrone. Das war dann, abgeseiht, der Sud in dem ich die zu Fünferpäckchen (Foto) gebundenen Stangen gar köchelte (15 Min.). Den Sud habe ich lediglich mit etwas Salz und einer Prise Zucker gewürzt, Zitrone war ja schon drin. Die Spargelstangen lagen dann auf einer langen Platte (Foto), das ist immer ein schönes Bild. Darüber kam noch zerlassene Butter, und ab auf die noch leeren Teller (Foto). und los ging's, mit Messer und Gabel. Dazu gab es Pellkartoffeln, die mehligen, damit kann man so schön die Spargelbutter mit der Gabel aufnehmen. Und Schwarzwälder Schinken (Foto), das ist dann Spargel auf badische Art.
Bitte nachmachen, es macht Spaß und ist so leicht.
Und: Dem Spargel sagt man viel Gutes nach...
Einkauf:
weißer Spargel, Spargel, Spargel
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