
Das vergleiche ich immer mit Pilze fangen, das Fische fangen. Denn vorher weiß man nie was, wieviel und ob man überhaupt was nach Hause trägt. Und das, liebe Leser, das ist das was das so spannend macht. (Ein Deutsch ist das wieder...!) Wenn ich in den Supermarkt gehe, kann ich meinen Einkauf genau planen, denn ich kriege alles was ich brauche, selbst auf dem Wochenmarkt ist das so. So gut geht es uns...noch. Wenn ich aber in den Wald gehe, weiß ich vorher gar nix, außer dass ich vielleicht dem Wolf begegne. Oder mir zumindest einen solchen laufe. Beim Angeln passiert das nicht. Es sei denn ich schwimme mit einem Schleppnetz hinter mir - dann schwimm ich mir 'nen Loup.
So, jetzt aber Butter bei die Fische: Ich habe einen Kabeljau gekauft, bzw. zwei halbe, ein Filet von rechts, eins von links. Sie sind vorher in der Nordsee rumgeschwommen, wäre es in der Ostsee gewesen, hätte man sie als "Dorsch" verkauft - falls der Fischhändler diesen Unterschied überhaupt kennt. Ich nahm einen guten fertigen Fischfond, eine bretonische Zwiebel, fünf Knoblauchzehen, zwei Petrsilienwurzeln und eine Karotte, alles gewürfelt, gab das in einen Topf und kochte es etwas ein. Als weitere Gewürze reichen: Ein grünes Lorbeerblatt, einige Scheiben von der Fenchelknolle, Salz und weiße Pfefferkörner. Für die letzten 20 Minuten kommen noch Kartoffeln hinzu. Jetzt ist alles gar und weich, ich kann also den Fisch in Portionsstücke schneiden, hinzufügen und leicht garköcheln lassen, gaanz leicht! Fertig! In die Suppenschalen, Petersilie dazu und löffeln. Dazu schmecken natürlich trockene kühle Weine, weiß und rot.
Das Tolle an diesem Rezept: Ist kinderleicht zu kochen, ohne dass die ganze Wohnung nach Fisch duftet, UND: man kann es unendlich variieren, alle möglichen Fische verwenden, auch mit Süßwasserfischen schmeckt diese Suppe wunderbar, und man kann natürlich Krustentiere dazu tun und statt des Fonds eine Bretonische Fischsuppe kaufen. Das ist dann schon ein kulinarisches Highlight! Dazu: Eine Rouille oder eine Knoblauchmayonnaise. Das wird eine Nacht! Wie damals in Antibes, erinnert Ihr Euch noch?
Oder war das in Scharbeutz?



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