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AutorenbildRalph Larouette

DER RÄUBERBRATEN

ist besonders würzig. Richtige Räuber verwenden dafür Beutestücke, von denen man halt nie Genaues weiß: Woher, wie jung und so weiter. Also muss der Koch das richten, indem er aus einem einfachen Stück Fleisch etwas ganz besonderes macht, egal ob vom Rind, Schwein, Hirsch oder Pferd (jawoll!). Eigentlich wird das durch eine Füllung erreicht, aber dazu sind Räuberhände zu derb, sie können besser mit dem großen Messer umgehen. Und damit schneiden sie den Braten auf der ganzen Länge alle halben Zentimeter ein, aber nicht durch. Der Boden des Bratens hält nämlich das ganze Stück zusammen. Und zwischen die nun etwas auseinanderklaffenden Scheiben kann man nun nach Geschmack Brät, Schinken, Zwiebeln, Knoblauch, Senf, Käse usw. hineinstecken - ich nahm das Toulouser Wurstbrät und hatte dadurch einen Räuberbraten auf okzitanische Art. Außerdem rührte ich noch ein passendes okzitanisches Sößchen an, aus Mehl, Olivenöl, Ras-el-Hanout, Salz, Pfeffer, Chiliflocken, Knoblauch, Zitronenabrieb und etwas Honig. Damit bestrich ich den gesamten Braten. Der passte ganz genau und ganz knapp in einen Bräter, so blieben die Scheiben beisammen und klafften nicht auseinander. Ich legte noch eine Zwiebel aus Roscoff an die Seite, das gab dem Braten noch zusätzlich Halt und die schmecken köstlich. So, der Ofen hatte nun 220°, leichte Umluft, und hinein mit dem Beutestück! Und zwar schnell, bevor die Polizei kommt! Nach 90 Minuten war der Braten gar.

Im selben Ofen habe ich noch meine geliebten Röstkartoffeln knusprig werden lassen: In Würfel geschnitten, mit gehacktem Rosmarin und Meersalz bestreut und mit etwas Öl beträufelt, das dauerte nur knapp 40 Minuten.


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