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AutorenbildRalph Larouette

AUS DEM ACKER

kommt diese Knolle, nicht von einem hübschen Beet, nicht aus einem adretten Gewächshaus. Nein: Sturmgepeitschtes Ackerland ist ihre Heimat, der wilden Natur schutzlos ausgesetzt! Mit unbändiger Kraft wächst sie dort, wühlt sich in die rohe Erde und bildet dort viele viele weitere Knollen, kleine, große, runde, ovale, ebenmäßige, runzlige und naturlich hässliche. Wenn sie aus der Erde ausgebuddelt werden sind sie eigentlich alle uansehnlich, dreckig, mit rauher Schale. Aber gewaschen... schauen Sie auf die Fotos: Appetitlich, weiche Schale, schöne Farbe wenn geschält. Legen Sie für Pellkartoffeln die Knollen immer in kaltes gsalzenes Wasser. Ich gebe immer ein grünes Lorbeerblatt dazu, das ist wichtig. Sobald das Wasser kocht: Runterschalten und nur zwanzig (20) Minuten leicht kochen lassen, dann sind sie schnitt- und bissfest und leicht zu schälen und haben einen, man glaubt es kaum, wunderbaren Geschmack! aber man kann sie noch weiter verarbeiten: In Scheiben geschnitten und in der Pfanne mit Zwiebeln gebraten, mit etwas Speck - das ist der Grund warum man einen deutschen Mann nicht auf Dauer in die Südsee verpflanzen kann. Eigentlich auch nicht nach Malle... denn da schmeckt das halt nicht so richtig z.B. zur Sülze... Aber es gibt noch ein Kartoffelgericht, auf das jetzt wahrscheinlich viele meiner Leser warten: Die Bratskartoffel. Dieses Rezept wurde entwickelt im Jahre 1898 in Berlin, und zwar von Geheimrat Brats, vielen meiner Leser bereits bekannt. Und vor dem Vergessen bewahrt durch den hochverehrten deutschen Schriftsteller Kurt Tucholsky, der bei einer Wanderung mit Freunden durch Weinfranken über den Geheimrat Brats und seinen Bratskartoffeln parlierte, abends im Garten einer Weinwirtschaft, ich glaube in Iphofen am Main, nach einer Menge Frankenwein, herrlich. Jetzt verrate ich wie Herr Brats sie machte: Die rohen Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne mit gehacktem Rosmarin und Salz und etwas Zucker bestreuen, mit ein bisschen Öl betreufeln und in den vorgeheizten (250°) Ofen schieben. Unter Beobachtung eine gute halbe Stunde braten lassen. Dann fertig. Zu 'ner Sülze gibt's nix besseres!




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